Diwali – Ein hinduistisches Lichterfest

Der Triumph des Lichts

vijayvagh590-pixabay-diwali-lamp-725502Farbenprächtig, fröhlich und bunt ist Diwali, das hinduistische Lichterfest. Es erinnert daran: Das Göttliche ist in jedem Menschen zuhause. Es ist ein Fest in dem das ewige Licht leuchtet, das über den Tod hinaus existiert. Insofern werden die Ahnen mit einbezogen. Das Alte wird verabschiedet, damit das Neue kommen kann, so wie es der indische Gruß „Namaste“ –  mein Licht grüßt das Licht in dir, ausdrückt. Das ist die indische Weise mit Werden und Vergehen umzugehen. Die ist einfach optimistischer als bei uns. Kerzen werden entzündet. Rituale dienen dazu, sich mit dem inneren Licht und miteinander zu verbinden.

Diwali ( Divali) oder Divapali bedeutet auf Sanskrit Lichterkette, genauer „die Reihen der erleuchteten Lampen“ (Quelle 2). Es wird im Zeitraum von Oktober bis November in hinduistischen Regionen gefeiert und ist das wichtigste hinduistische Fest. Diwali beginnt am 15. Tag des hinduistischen Lunisolarkalenders Kartik, zu Neumond. Die landesspezifischen Neumondzeitpunke sind unterschiedlich. In Nordindien findet Diwali zum Beispiel ab dem 16. Oktober 2017 statt. Das Fest kann einen Tag oder mehrere Tage dauern, je nach der regionalen Tradition. Es wird in Indien, Sri Lanka und Nepal sowie in allen Ländern mit hinduistischer Prägung gefeiert, zum Beispiel auf Mauritus oder Trinidad oder Tobago, in Singapur Suriname und Fidschi …

Wie wird gefeiert?

Die Lichter, die ganze Städte erhellen, symbolisieren das innere Licht des Menschen, erinnern ihn daran, dass er einen reinen, göttlichen Kern hat, der über das Böse siegt und über dieses Leben hinausgeht. Das Licht erleuchtet Herz und Geist. Man bezieht im Rahmen des Glaubens an die Wiedergeburt auch die Verstorbenen mit ins Fest ein und hofft, dass sie unter günstigen Umständen wieder ins Leben zurückkehren werden, wenn sie die inneren Schatten besiegt haben so wie Rama. In Nordindien wird der Gott Rama an Diwali dafür geehrt, dass er einen gigantischen Dämon während eines Kampfes vernichtet hat. In Südindien feiert man, dass Krishna das Böse vernichtet hat. Es gibt unterschiedliche Mythen, auf die man sich – je nach Region – an Diwali bezieht; zum Beispiel den Mythos vom Hochzeitstag Lakshmis und Vishnus (Quelle 2, Audiotape).

Der Tag beginnt an Diwali für einige mit einem Ölbad. Am Morgen des Festtages flicht man üppige bunte Blumengirlanden oder kauft sie auf dem Markt und schmückt sich damit. Manche malen bunte Sand-Mandalas auf den Boden vor der Haustür. Zu den Nachbarn geht man mit Geschenken, meist selbst zubereiteten Süßspeisen, und wünscht „Happy Diwali“. Das ähnelt unserem Weihnachtsfest. Zum nahegelegenen Tempel bringt man Opfergaben für die Götter. Hausschreine werden geschmückt. Man trägt saubere und festliche Kleidung. Die Familie begeht das Fest zusammen. Die Läden sind offen.

Es finden Festzüge mit mythologischen Figuren statt. Dämonen und Götter werden nachgebaut und in Flüssen versenkt, meist in den Abendstunden und überall werden Lichter aufgestellt, entzündet. Mancherorts bewirft man sich mit buntem Farbpuder. Abends wird Musik gespielt, gesungen, getanzt, gemeinsam gegessen. Es gibt ein Feuerwerk und alles endet mit einer Orgie von Knallern, die die letzten bösen Geister austreiben sollen, ähnlich wie bei uns an Silvester. Am Tag nach Diwali ist man ein neuer Mensch. Es ist ein bisschen wie eine Wiedergeburt.


Diwali – Video in englischer Spreche von National Geographics

Diwali – Das hinduistische Lichterfest (Audiotext)

http://www.br.de/interkulturell/interkultureller-kalender-diwali-lichterfest-100.html

Wikipedia-Eintrag zu Diwali:

https://de.wikipedia.org/wiki/Diwali

Einheit in der Vielfalt

Hinduismus (Kurzinfo):

http://www.br.de/interkulturell/interkultureller-kalender-hinduismus-100.html

Lisa Freund
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