Trauer – Wortbedeutung
Woher kommt das Wort?
Wir haben nachgeforscht und sind der Bedeutung des Wortes Trauer auf die Spur gekommen, das sprachgeschichtlich gar nichts mit „sich trauen“ zu tun hat.
„Trauern“ kommt von mittelhochdeutschen „trüren“, im Althochdeutschen „trure“, niederländisch „treuren “ und ist wahrscheinlich verwandt mit dem Gotischen „driusan“, das in etwa mit „fallen“ beziehungsweise „niederfallen, niedersinken, matt, kraftlos werden,“ übersetzt werden kann. Es steht also im Hinblick auf die Bedeutung des Wortes Trauer eine Körperhaltung Pate, die bis heute für uns mit Traurigkeit verbunden ist.
Die eigentliche Bedeutung ist dann etwa: „den Kopf sinken lassen“ oder „die Augen niederschlagen“. Das mittelhochdeutsche Adjektiv „trurec“ oder die althochdeutsche Variante „trurac“ im Sinne von „traurig“ oder“ betrübt sein, schmerzlich, jämmerlich“ beschreibt den seelischen Schmerz über einen Verlust oder ein Unglück.
Trauer hat also mit „sich trauen“ wenig zu tun. „Sich trauen“ stammt vom mittelhochdeutschen „trüwen“ beziehungsweise dem Gotischen „trauan“ im Englischen „to trow“. Es kann in etwa mit „fest werden, glauben, hoffen “ übersetzt werden.. „Zutrauen schenken“ ist eine späte Bedeutung. Es gibt einen Zusammenhang mit dem Wort Treue („triuwe“), das ab dem 13. Jahrhundert assoziiert wir mit „sich wagen, sich ehelich verbinden“.
Die Erklärungen entstammen dem Etymologischen Wörterbuch des DUDEN.
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