Abschied nehmen

Wenn das Leben zu Ende geht - Stichpunkte

Wir müssen Abschied nehmen, wenn wir sterben.

  • Das bedeutet Unerledigtes klären. Es kann wichtig sein, die Verantwortung für den Nachlass zu übernehmen und Dinge zu regeln, wie ein Testament und eine Patienten- oder eine Betreuungsverfügung zu erstellen, Vollmachten auszuschreiben, wie zum Beispiel eine Vorsorgevollmacht oder eine Bankvollmacht. Vorlagen hierfür erhalten Sie als kostenlosen Download von der Website des Bundesministeriums für Justiz. Sie können diese auch kostenlos als Broschüren anfordern und sich schicken lassen. Hier ist der Link: www.bmj.de. Sie können auch Bestattungsverfügungen oder ein spirituelles Testament erstellen. Siehe im Menü unter Vorsorge.
  • Rückschau halten auf das Leben, uns erinnern, alles noch einmal durchgehen, was wir erlebt und durchlitten haben, die Schattenseiten zu betrachten ebenso wie die Höhepunkte, das erleichtre das Herz.
  • Wenn wir unsere wunden Punkte entdeckt haben, brauchen wir Mut zur Klärung und Bereinigung von Unerledigtem in unserem Leben, z.B. Beziehungen. Wir können für Begegnungen, Gespräche, mit nahestehenden Menschen sorgen, um belastende emotionale Beziehungen zu heilen. Das bedeutet Kontakte herstellen,  vielleicht jemanden bitten, das für uns zu tun.
  • Sich Raum nehmen, um alles, was das Herz belastet, auszusprechen, eine Atmosphäre des Respekts und der Akzeptanz in der Begegnung mit den wichtigen Menchen schaffen, für Begleiter den Sterbenskranken annehmen, so wie er ist, ein Stück mit ihm auf dem letzten Weg gehen
  • Die letzten Dinge regeln, hilft beim Loslassen.
  • Mit uns selbst Frieden schließen ist eine gute Basis für den Lebensübergang.

Wichtige Klärungsprozesse

  • Vermögenslage, Rechnungen, Wohnungsauflösungen und mehr, alle weltlichen Dinge klären
  • Sie können für sich klären, wo Sie sterben wollen und wie Sie die nötige Hilfe bekommen, und zwar mit den Angehörigen zusammen, wenn die Umstände es zulassen, und Profis, die sie gegebenenfalls beraten.
  • Sie können lokale, palliative Netzwerke nutzen. Einen Plan mit Profis erarbeiten für die Versorgung zu Hause oder in einer Einrichtung der eigenen Wahl. Palliative Versorgung zuhause und die nötige Beratung wird heute von den Kassen finanziert.
  • Sie können Vorsorge tragen für eine gute Schmerzbehandlung und Symptomkontrolle in Absprache mit Spezialisten wie PalliativmedizinerInnen und OnkologInnen.
  • Sie können sich verabschieden, die geeigneten Wege dazu finden, wenn Sie den Mut haben anzuerkennen, dass Sie sterben werden. Selbstverantwortlich die letzten Dinge zu regeln, gibt Kraft.
  • Jede von uns ist gezwungen, mit dem körperlichen Verfall zu leben, was schmerzhaft für Leib und Seele ist. Wenn wir lernen unser Schicksal anzunehmen, können wir den Blick mehr auf das innere Wachstum richten, dorthin schauen, wo wir Verbundsein erleben. Das ist eine gute Vorbereitung auf die letzte Reise. Sie stärkt die Selbstachtung und weitet das Herz.
  • Am Lebensende können wir aus den spirituellen Praktiken wie Gebeten, Meditationen, Liedern, Texten, Ritualen, das wählen, was gut tut, stärkt und uns mit dem unermesslich weiten Raum hinter allen Erscheinungen verbindet. Wir können SeelsorgerInnen oder spirituelle BegleiterInnen an unser Bett holen, ihnen sagen, was wir uns wünschen oder andere Menschen bitten uns spirituell beizustehen.
  • Jeder kann sich überlegen, wie der Abschied von toten Körper sein soll, welche Bestattungsform sinnvoll ist, welche Zeremonien. Sie können mitteilen, was Ihnen missfällt (in Bezug auf emotionale und spirituelle Begleitung, Trauerfeier, Begräbnisart). Ich habe Menschen erlebt, die ihre eigene Trauerfeier und das Begräbnis zu Lebzeiten geplant haben und einen Grabplatz kauften. Damit Kinder und Angehörige entlastet sind, kann man eine Sterbeversicherung abschließen oder Geld für den letzten Weg zurücklegen.
  • Jede von uns kann ihre letzten Wünsche und Bitten an die Familie oder die nächsten Freunde und mehr aussprechen und um Unterstützung bitten oder sie so hinterlegen, dass sie rechtzeitig gefunden werden können. Es gibt dazu Bestattungsverfügungen als Vordrucke im Internet.
  • Sie können darüber nachdenken, wie das Leben ohne Sie für Ihre Lieben weitergehen soll, so dass alle es gut haben, die Sie lieben, und Regelungen für Ihr Ableben treffen, die die Hinterbliebenen entlasten. Wichtig ist der Geist von Frieden und Versöhnung in dem, was hinterlassen. Das ist Balsam nicht nur für Ihre Seele.

 

Lisa Freund
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