Wir über uns

Wo wir stehen, was wir wollen – unser Selbstverständnis

Von Michael Ziegert und Lisa Freund

Wieso Elysium.digital?

Zwei alternative Namen waren letztlich für unsere Plattform im Gespräch: end-lich leben und Elysium.digital. Wir wählten nicht den Fokus auf die Vergänglichkeit des Lebens sondern den Aspekt der Unsterblichkeit, den Blick vom unermesslichen Potenzial aus, das nie verloren geht. Dieser Blickwinkel leitet uns in unserer Arbeit. Er ist ein spiritueller. Wir haben die lateinische Variante von Elysion (dem Griechischen) gewählt. Das hat pragmatische Gründe.
Das Elysium in der digitalen Welt – ist das nicht eine absurde Idee? Wir denken, wir können das Internet nutzen, um schöpferisch zu sein, unter all dem Handfesten, das wir Ihnen bieten, multimedial Visionen vorstellen, die wir mit vielen Menschen teilen können und so vielleicht Perspektivwechsel anregen und das ist viel, finden wir.

Wie wir uns einordnen

In der Antike war das Elysium das Feld der Seligen. Dorthin kamen die Lieblinge der Götter bzw. Menschen, die sich für das Wohl der Gemeinschaft eingesetzt hatten, die niemals getötet oder gestohlen, wahrhaftig und tugendhaft ihr Leben verbracht hatten. Ethisches Verhalten und das Elysium, beides gehörte zusammen. Das gilt auch für Elysium.digital. Wir folgen einer ethischen Grundhaltung, die wir sowohl in der Zusammenarbeit im Team als auch in der Kommunikation mit unseren Usern und in unserer Öffentlichkeitsarbeit ausdrücken.
Wir ordnen unsere Plattform über Leben und Sterben bewusst in die abendländische Tradition ein. Wir sind interkonfessionell, weltanschaulich unabhängig und stehen in der Tradition der Aufklärung. Demokratische Werte, wissenschaftliche Erkenntnisse, humanistisches Denken und Handeln und soziales Engagement auf der Basis einer fundierten Ethik, das schätzen wir. Wir haben ein modernes Weltbild, setzen uns ein für nachhaltiges Wirtschaften, den Schutz von Natur und Menschen vor radikaler Zerstörung, für Gewaltfreiheit, Frieden in der Welt und die Förderung gemeinschaftlichen Denkens und Handelns – weg von der Anonymität hin zum Füreinander da sein.

Warum gebrauchen wir das Alphabet in umgekehrter Reihenfolge?

Wir haben Spaß daran, eingefahrene Denkmuster und Verhaltensweisen, sogenannte Einbahnstraßen im Gehirn aufzulösen. Daher beginnt bei uns fast alles, was mit dem Alphabet zu tun hat, mit Omega anstatt mit Alpha, frei nach der Devise: Jedes Ende ist ein neuer Anfang. Sie sehen das schon an der Websiteankündigung: Michael, dessen Nachname mit Z beginnt, kommt vor Lisa, die mit dem Nachnamen im ersten Drittel des Alphabets angesiedelt ist. Das ist auch für uns ungewöhnlich. Sie werden damit auf unserer Website konfrontiert und können schauen, was das mit ihnen macht. Wir finden das Umstülpen von Gewohnheiten ist eine gute Übung für den Umgang mit dem Unberechenbaren, da im Leben, Sterben und Tod eher das Beständige im Wandel ist.

Wie ist Elysium.digital entstanden?

Wir, die beiden Gründer, sind im Haus Brombach zusammengekommen, dem Geburtsort des ersten unabhängigen stationären Hospizes in Deutschland. Hier trafen wir uns im Winter 2015 in einer Krisensituation. Es war eine Fügung. Wir entschieden uns, diese Plattform ins Leben zu rufen und damit den Geist der Brombachs, der in der Hospizbewegung viel bewirkt hat, weiter zu tragen. Im Prozess der Zusammenarbeit erleben wir, wie gut sich unsere unterschiedlichen Kompetenzen ergänzen.

Wertschätzung ist unsere ethische Basis

Im Umgang mit Sterbenskranken etablierten die Brombachs die Haltung: Jeder Mensch ist ein besonderer Schatz. Jeder, der ins Hospiz kam, wurde mit Wertschätzung und einer Portion Neugier aufgenommen. Die Schatzsuche begann. Es ergaben sich wunderbare Begegnungen. Der Hospizgast fühlte sich angenommen und sehr persönlich in der Fülle seines Lebens und Daseins wahrgenommen und ganzheitlich gewürdigt.
Wir wollen auf diese Werte im alltäglichen Umgang mit Krisen, Krankheit, Sterben, Tod und Trauer aufmerksam machen und Wege finden, wie wir Liebe und Mitmenschlichkeit ebenso wie die Errungenschaften der palliativen Versorgung, der Vorsorge und wissenschaftliche Erkenntnisse sinnvoll zum Wohl der Betroffenen verknüpfen können. Wir möchten Mut machen, die Verantwortung für das Lebensende und die letzten Dinge selbst in die Hand zu nehmen und dort, wo es ansteht, eine helfende Hand zu ergreifen. Mit Hilfe unserer Beiträge wollen wir Ängste lindern, zum Nachdenken anregen, mit unseren Initiativen, den Austausch miteinander vor Ort fördern. Wir schätzen Vernetzung und Eigeninitiative sowie Selbstverantwortung. Wir greifen Tabuthemen auf und gehen achtsam damit um. Das Ziel ist, Anregungen für Problemlösungen zu geben. Materialien stellen wir zu unterschiedlichen Themen zur Verfügung. Wir wollen Sie auch unterhalten und inspirieren mit literarischen, filmischen, musikalischen Beiträgen und multimedial.

Unsere Vision

Ja, wir haben eine Vision, nämlich die, dass Sterben und Tod in unserem Zuhause liebevoll und kompetent betreut stattfinden soll, jeder seinen persönlichen Weg behütet gehen darf und wir in unserer Gesellschaft über den Tod hinaus denken, was heißt, Spiritualität, ganz individuell, Raum zu geben.
Wir haben eine Idee, wie wir vor Ort Begegnungen anregen, in der unmittelbaren Nachbarschaft Oasen schaffen, in denen wir uns treffen, von wo aus wir Hilfe anbieten und sie uns auch holen können, ganz unkompliziert, wenn wir in Not sind. Die Oasen sind Treffpunkte zum Austausch, zum Plauschen. Das Miteinander, die Freude an der Gemeinschaft stehen im Vordergrund. Es geht drum, einen Schritt raus aus der Anonymität zu tun: Nicht igeln, sondern spiegeln. So können wir dann vor Ort Menschen aus unserem Umfeld durch Krankheit, Krisen und Tod begleiten, zusammen mit den Profis. Wenn unsere Plattform steht, gehen wir dieses Thema an und suchen nach Wegen, Oasen zu initiieren und zu koordinieren.

Ethik in der Zusammenarbeit

Die Haltung der Wertschätzung füreinander haben wir in Elysium.digital als Grundlage der Zusammenarbeit etabliert. Wir begegnen uns offen, aufrichtig, mit Freude, geben dem anderen Raum, pflegen einen fairen Austausch, klären Unstimmigkeiten, indem wir uns wohlwollend zuhören, das Wertvolle herausfiltern, Pro und Contra abwägen, das Ganze überschlafen und dann nach Lösungen suchen. Wir bemühen uns um Transparenz in der Entscheidung und fließen mit dem schöpferischen Prozess in unserer Arbeit. Das bedingt, immer wieder Loszulassen von einengenden Vorstellungen, Blockaden im Denken und Handeln, auch zu erkennen, zu sehen, was nicht geht, dann wieder unerwartet, Neues zu entdecken und Fäden damit weiter zu spinnen. Jeder von uns darf Fehler machen. Wir gehen liebevoll damit um und vergeben uns und dem anderen, wenn was nicht klappt, ohne nachtragend zu sein. Wir sind keine Perfektionisten. Wertschätzende Kommunikation bildet die Grundlage. Wir halten uns an Vereinbarungen und Terminabsprachen, sind zuverlässig. Keiner macht etwas, mit dem er nicht einverstanden ist. Wir stellen dann eher ein Thema zurück oder streichen es von unserer Liste. Jeder von uns hat einen großen schöpferischen Spielraum, kann ausprobieren, was Freude macht, sich einbringen, auch Ungewöhnliches. Auf diese Weise heben wir auch gemeinsam Schätze, die im Verborgenen schlummern, was manchmal erst in den Klärungsprozessen deutlich wird. Alles, was wir veröffentlichen, sprechen wir miteinander ab. Prägend für die Zusammenarbeit sind Freude am Tun, das Inne-Halten und Sacken-lassen, Inspiration und die Lust am Wachstum sowie die Bereitschaft voneinander zu lernen.

Jetzt sind Sie dran

Nun ist es genug über uns. Jetzt sind Sie dran. Geben Sie uns Feedback, wirken Sie mit an Elysium.digital, machen Sie uns aufmerksam auf Dinge und Ereignisse, die für uns wichtig sein können. Machen Sie einen Spaziergang durch unser Angebot. Wir hoffen, sie finden, was Ihnen gut tut. Wir wünschen denen, die Hilfe brauchen, dass Sie bei uns fündig werden.