Palliare – mit einem Mantel umhüllen

Was Palliativmedizin bietet

Ein Wort, das heute viel benutzt und oft nicht richtig verstanden wird … Hier ist die Erklärung.

Das Wort „palliare“ hat einen lateinischen Ursprung, ist ein Verb und heißt „bemänteln“ in einer bildhaften Übersetzung „mit einem Mantel umhüllen.“ Ein Begriff, der sich davon ableiten lässt, heißt Palliation vom Lateinischen pallium (Mantel). Er wird mit Linderung übersetzt.

440112_original_r_by_rike_pixelio-deDas Wort Palliativmedizin meint in diesem Sinne lindernde Medizin, die einen schützenden und behütenden Mantel, um einen Menschen legt, der lebensbedrohlich erkrankt ist und nicht mehr kurativ behandelt werden kann, da die Krankheit unheilbar ist. Das Ziel der Palliativmedizin ist eine bestmögliche Symptomkontrolle wie die Linderung von Schmerzen, Übelkeit, Depressionen und eine optimale, den individuellen Bedürfnissen entsprechende Versorgung von unheilbar Erkrankten. Es gibt ein breites Behandlungsspektrum, das bei der Ernährung beginnt, differenzierte und individualisierte Schmerztherapie miteinschließt ebenso wie Palliativbestrahlungen bei Tumorerkrankungen, palliative Chemotherapien, operative Eingriffe sowie sanfte Medizin und psychologische und spirituelle Begleitung.

Eine palliativmedizinische Betreuung ist sowohl ambulant als auch stationär möglich. Die Kooperation in multiprofesionellen Teams gehört zur palliativen Versorgung. Diese bietet unheilbar erkrankten Menschen ein selbstbestimmtes, würdevolles Leben bis zuletzt  und möchte unnötiges Leiden ersparen. Das persönliche Wohlbefinden steht im Vordergrund. Um eine palliativmedizinsche Behandlung kompetent durchführen zu können, benötigen alle professionellen und ehrenamtlichen Mitarbeiter besondere Qualifikationen in Palliative Care (palliativer Fürsorge), die sie an Universitäten und Pflegeakademien zusätzlich erwerben müssen. Die Ausbildungen sind komplex und umfangreich. Im palliativen Netzwerk in Deutschland kooperieren die Einrichtungen, Pflegedienste, Hospize und niedergelassenen Palliativmediziner  sowie palliativmedizinisch geschulte Hausärzte miteinander, um eine optimale Versorgung ihrer Patienten zu ermöglichen.

Das palliative Netzwerk in Deutschland

http://www.wegweiser-hospiz-palliativmedizin.de

Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin

ist eine wissenschaftliche Fachgesellschaft, die interdisziplinär und multiprofessionell vernetzt ist. Auf dieser Website erhalten Sie einen Einblick in deren Leitlinien, neue Entwicklungen in der Palliativmedizin in Deutschland sowie über deren Jahrestagungen und Arbeitsgremien. Ein umfangreiches Register enthält wichtige, auch ganz aktuelle Informationen.

https://www.dgpalliativmedizin.de/projekte/hospiz-und-palliativregister.html

Deutscher Hospiz- und PalliativVerband e.V.

Internetplattform mit vielfältigen Informationen rund um alle palliativen Themen. Der Verband wurde 1992 gegründet. Er vertritt bundesweit die Interessen schwerstkranker und sterbender Menschen.

http://www.dhpv.de

Lisa Freund
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